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Stefanie Eizenberger
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 89-551 78-370 +49 (0) 151-255 46 886 E-Mail senden16.01.25 | Pressemitteilung
Schlechte Lage ohne Aussicht auf Besserung – ein Viertel der Betriebe mit Verlusten – weiterer Rückgang von Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Inland / Kaeser: „Fast 82 Prozent der Unternehmen sehen schlechtere Standortbedingungen“
Die Lage in der oberfränkischen Metall- und Elektro-Industrie hat sich im zweiten Halbjahr 2024 weiter verschlechtert und eine Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. Die inländischen Geschäftserwartungen der Unternehmen rutschen weiter in ein deutliches Minus und auch aus dem Ausland kommen keine positiven Impulse. „Die De-Industrialisierung nimmt immer weiter an Fahrt auf und die oberfränkische M+E Industrie verharrt wegen der sich ausweitenden Konjunktur- und Strukturkrise in der Rezession. Lösungen sind von der zerbrochenen Ampel-Regierung nicht mehr zu erwarten. Die Neuwahlen im Februar müssen daher die dringend benötigte Wirtschaftswende einläuten und dem Abwärtstrend ein Ende setzen. Eine zuverlässige Standortpolitik ist längst überfällig, wir dürfen nicht zusehen, wie immer mehr Wertschöpfung unseren Standort verlässt“, fasst Thomas Kaeser, Vorsitzender des bayme vbm Vorstands der Region Oberfranken-West, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen zusammen, die heute in Coburg vorgestellt wurde.
Laut Umfrage hat sich die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Sommer noch einmal verschlechtert. Kein einziges der befragten Unternehmen bewertet diese als gut. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten liegt im Inlandsgeschäft bei -59,8 Punkten und im Auslandsgeschäft bei -35,3 Punkten. Die Erwartungen für das Inlandsgeschäft im kommenden Jahr haben sich noch einmal eingetrübt und liegen mit -30,7 Punkten im negativen Bereich. Die Erwartungen an das Auslandsgeschäft liegen mit einem Saldo von -10,5 auch weiterhin im negativen Bereich“, erläutert Kaeser.
Die Produktionspläne im Inland sind im Vergleich zum Winter noch einmal zurückgegangen. „Kaum eine der befragten Firmen möchte die Produktion im Inland in den kommenden Monaten ausweiten, 37 Prozent sind hingegen gezwungen, sie zu drosseln“, so Kaeser.
Die Investitionspläne der oberfränkischen M+E Unternehmen sind per Saldo zwar von -68,4 auf -29,2 Prozent angestiegen. Das Niveau bleibt damit jedoch weiterhin sehr niedrig und deutet für die kommenden Monate weiter zurückgehende Investitionen an. „Hier sieht man die Gefahr der De-Industrialisierung: Erst wird nicht mehr am Standort investiert und neue Produkte werden anderswo produziert. Darauf folgt unweigerlich der Abbau der Kapazitäten an unserem Standort. Das müssen wir stoppen, bevor es zu spät ist“, fordert Kaeser. Mit Sorge betrachten die Verbände, dass weiterhin nur 10,1 Prozent der Investitionen auf Erweiterungen entfallen.
Die Beschäftigungspläne der oberfränkischen M+E Unternehmen bleiben auf niedrigem Niveau, mehr als jedes dritte Unternehmen befürchtet, Stellen abbauen zu müssen. „2024 haben die oberfränkischen M+E-Unternehmen knapp 1.000 Stellen auf rund 61.000 abgebaut. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 1.500 Beschäftigte“, berichtet Kaeser und fügt hinzu: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Da gibt es nichts schönzureden.“
Mit Blick auf die Neuwahlen im Februar 2025 erwarten die Arbeitgeberverbände bayme vbm eine schnelle, echte und drastische wirtschaftspolitische Wende. Dies ist umso dringender als auch das außenwirtschaftliche Umfeld zunehmend schwieriger wird. „Kosten und Belastungen am Standort Deutschland laufen aus dem Ruder. Wir brauchen daher dringend Entlastungen bei Arbeitskosten, Energiekosten, Unternehmenssteuern und bürokratischen Vorgaben. Alle staatlichen Ausgaben müssen auf den Prüfstand. Insbesondere muss der fortlaufende Anstieg der Sozialausgaben gebremst und die sozialen Sicherungssysteme entschlossen reformiert werden“, so Kaeser abschließend.