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Autor*in des Beitrags

Volker Leinweber

Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Volks- und Außenwirtschaft

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M+E Konjunkturumfrage Bayern – Sommer 2025

Statistik | Umfrage | 07/25

M+E Konjunkturumfrage Bayern – Sommer 2025

Die wirtschaftliche Lage in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ist weiterhin schlecht, allerdings steigt die Zuversicht der Unternehmen für die künftige Entwicklung. Das ist das Ergebnis unserer aktuellen Konjunkturumfrage, an der sich 193 bayme vbm Mitgliedsunternehmen mit insgesamt 247.000 Beschäftigten beteiligt haben.

Geschäftslage und -erwartungen

Die wirtschaftliche Lage wird von den Unternehmen per Saldo nach wie vor negativ bewertet, allerdings weniger schlecht als vor einem halben Jahr. Für das Inlandsgeschäft ergibt sich ein Saldo aus positiven und negativen Antworten von -7,5 Prozentpunkten, für das Auslandsgeschäft sind es -1,3 Punkte. Bei der Umfrage vom Dezember 2024 lagen die Salden deutlich niedriger bei -29,4 bzw. -28,2 Punkten.

Bei den Erwartungen für die kommenden Monate überwiegt die Zuversicht der Betriebe. Für das Inlandsgeschäft erwarten 36 Prozent der Unternehmen eine Besserung, nur noch knapp sieben Prozent befürchten eine Verschlechterung. Nicht ganz so zuversichtlich sind die Firmen beim Export. Hier hofft ein gutes Viertel der Unternehmen auf eine Erholung, 7,5 Prozent gehen von einer weiteren Verschlechterung aus.

Produktions- und Investitionspläne

Die Produktionspläne der M+E Unternehmen an den Inlandsstandorten sind erstmals seit zwei Jahren wieder leicht positiv.16,5 Prozent der Betriebe wollen den Output in den kommenden Monaten ausweiten, zwölf Prozent müssen die Produktion zurückfahren. An den Auslandsstandorten sind die Produktionspläne ebenfalls gestiegen und bleiben somit deutlich expansiver als im Inland.

Die Investitionspläne der M+E Unternehmen im Inland sind hingegen weiterhin negativ, auch wenn sie sich gegenüber der letzten Umfrage verbessert haben. Der Saldo aus positiven und negativen Plänen stieg von -30,4 auf -8,3 Punkte. Von den geplanten Investitionen entfallen nur gut 17 Prozent auf Erweiterungsmaßnahmen, den Großteil machen Ersatzbeschaffungen mit einem Anteil von 30 Prozent aus.

Ertragslage

Die Ertragslage bleibt sehr kritisch. Ähnlich wie im vergangenen Jahr befürchtet ein knappes Fünftel der Betriebe, Verluste zu schreiben. Insgesamt befinden sich fast 44 Prozent der M+E Unternehmen im kritischen Bereich unter einer Nettoumsatzrendite von zwei Prozent. Knapp 34 Prozent rechnen mit einer Umsatzrendite von vier Prozent und mehr, 2024 waren das noch 42,5 Prozent.

Beschäftigungspläne

Die inländischen Beschäftigungspläne fallen weniger negativ aus als bei der Umfrage vom Dezember, per Saldo bleiben sie aber im Minus.13 Prozent der Unternehmen wollen im zweiten Halbjahr zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, fast 24 Prozent befürchten, Stellen abbauen zu müssen. Dieser Anteil hat sich fast halbiert. An den Auslandsstandorten sind die Beschäftigungspläne der bayerischen M+E Unternehmen gesunken und liegen nun knapp im negativen Bereich.

Der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel wird zunehmend heterogener. Im Vergleich zur Dezember-Umfrage ist der Anteil der Betriebe, die ihre Produktionstätigkeit durch fehlende Arbeitskräfte „erheblich“ beeinträchtigt sehen, von 10,6 auf 17,5 Prozent gestiegen. Gleichzeitig nahm aber auch der Anteil der Firmen zu, deren Geschäft nicht beeinträchtigt wird: von 44,7 auf 53,0 Prozent. 29,5 Prozent berichten von einer „geringfügigen“ Beeinträchtigung.

US-Zollpolitik

Die Handels- und Zollpolitik von US-Präsident Trump belastet die bayerische M+E Industrie. In der Umfrage gaben 56 Prozent der Unternehmen an, in die USA zu exportieren. Über die Hälfte davon war schon konkret von den Zollsteigerungen betroffen. Insgesamt berichteten zwei Drittel der betroffenen Unternehmen von negativen Reaktionen ihrer Kunden, die Bestellungen reduziert, verschoben oder sogar storniert haben.

Nicht nur die Exporteure sind negativ betroffen, auch von den Unternehmen mit Standorten in den USA berichtet eine große Mehrheit von negativen Folgen der US-Handelspolitik. Die nun erfolgte Einigung zwischen der EU und den USA ändert daran grundsätzlich nichts.