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Autor*in des Beitrags

Volker Leinweber

Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Volks- und Außenwirtschaft

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24.10.25 | International | Kooperation | München

Rückblick – Unternehmensrisiken im geopolitischen Spannungsfeld

Bayerische Unternehmen werden immer häufiger von Cyber- und Spionageattacken bedroht. Bei einer Kooperationsveranstaltung erörterten wir gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales, wie sich der Standort Bayern effektiv schützen kann. Denn fest steht: Angesichts der geopolitischen Spannungen gehen diese Angriffe immer häufiger von staatlichen Akteuren autoritär regierter Länder aus.

vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betonte: „Wir wollen keinen Alarmismus betreiben. Wir brauchen vielmehr einen realistischen Blick auf die Risiken, die die neue Geopolitik mit sich bringt.“ Staatsminister Mehring fügte hinzu: „Wir müssen unsere Unternehmen resilient machen für eine Welt, in der die digitale Zeitenwende und die geopolitische Zeitenwende miteinander interagieren.“ In einer Videobotschaft ergänzte Staatssekretär Kirchner, dass es in dieser neuen geopolitischen Gemengelage einer Sicherheitspartnerschaft zwischen Wirtschaft und Staat bedarf. Das Unterstützungsangebot des Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz steht sowohl betroffenen Unternehmen als auch denjenigen, die präventiv tätig werden wollen, zur Verfügung.

Impuls: Staatlich getriebener Technologietransfer

Prof. May-Britt Stumbaum erläuterte, dass autoritäre Staaten auch mit illegalen Mitteln versuchen, technologisches Know-how abzugreifen. Ausländische Technologie ist ein zentraler Baustein sowohl für die Machtsicherung dieser Regierungen als auch für ihre angestrebte Umwälzung der Weltordnung. So geraten einheimische Unternehmen samt ihrem Wissen und ihren Daten ins Visier staatlich gelenkter Akteure autoritärer Staaten. Das Cyber-Allianz-Zentrum untermauerte dies mit aktuellen Fallbeispielen.

Podiumsdiskussion

Ernst Steuger beschrieb aus der betrieblichen Praxis, mit wie vielen Cyberattacken ein Unternehmen tagtäglich umgehen muss. Er unterstrich, dass nicht nur Sicherheits- und Verteidigungsunternehmen betroffen sind, sondern alle Branchen. Deutlich wurde, dass mittlerweile jedes noch so kleine und unscheinbar wirkende Unternehmen zur Zielscheibe ausländischer Cyber- und Spionageattacken werden kann. Das Bewusstsein, dass man selbst zum Angriffsziel werden kann, ist die Ausgangsvoraussetzung für jegliche Schutzmaßnahmen.

Vortragende und Podiumsteilnehmer

  • Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer, Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
  • Dr. Fabian Mehring, Bayerischer Staatsminister für Digitales
  • Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration
  • Prof. Dr. May-Britt Stumbaum, Director, The Spear Institute e.V.
  • Vertreter des Cyber-Allianz-Zentrums im Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz
  • Ernst Steuger, Vorstandsmitglied im Bayerischer Verband für Sicherheit in der Wirtschaft sowie Geschäftsführer der NWS GmbH

Moderation: Stephan Lina, Wirtschaftsjournalist, Bayerischer Rundfunk